Ein Baby mitsamt seinen Bedürfnissen an Seminarboard – wie soll das gehen? Was sagen die Teilnehmer und die Kunden zu einer stillenden Trainermama? Und wenn das Baby weint? Mütter, die ihren Beruf gerne machen, stehen häufig vor der Frage, wie sie Beruf und Familie vereinbaren können. Als Trainerin, Speakerin, Coach und Autorin und junge, stolze Mutter stand ich genauso vor diesem Rätsel…

Familie und Beruf vereinen statt zu trennen – eine Lösung nach Dr. med. Mehdi Djalali

Die zündende Idee zur Lösung dieses Problems gab uns der Gynäkologe und Geburtsbegleiter Dr. med. Mehdi Djalali mit auf unseren Weg als Familie. Dr. Djalali ist eine absolute Koryphäe auf dem Gebiet der Haptonomie und hat sie weiterentwickelt. Das ist die Wissenschaft der Affektivität, die Eltern von der Einnistung an mit ihrem Baby leben. Sie fördert durch einen besonders achtsamen Umgang mit dem Baby die natürliche Bindung zwischen Kind, Mutter und Vater. Das ist wichtig für das Urvertrauen des Kindes und erleichtert das Zusammenleben nebenbei spürbar. Auch in dem ganz natürlichen Aspekt, dass sich das Baby zum eigenen und zum Wohle der Eltern in ihr Leben integriert und nicht umgekehrt. In dem mehr als lesenswerten Erfahrungsbericht „Glückskinder – Friedlichkeit beginnt im Mutterleib“ beschreibt die Mutter und Autorin Kathrn Lösch, wie sie und ihre Familie diesen achtsamen und liebevollen Umgang mit unseren Kindern ab der Einnistung erlebt.

Dr. med. Mehdi Djalali Das führte mich zu meiner Vision als Mompreneur, als Trainermama, die ihre Tochter selbstverständlich in ihre Seminare, Vorträge und Coachings mitbringen kann, und das zum Besten für alle Beteiligten.

Ich möchte in meinem Blog meine Erfahrung mit der Haptonomie und als selbstständige Trainer-Mama teilen, um andere Familien und junge Frauen mit Kinderwunsch zu inspirieren.

Buchbaby

Durch unseren Weg war es auch möglich, ein ganzes Buch zu schreiben…und sogar einen weiteren Buchbeitrag…

Trainerin Sarah Remmel mit Baby am Flipchart
Trainerin Sarah Remmel mit Baby am Flipchart

Ich möchte Familie und Beruf vereinen statt zu vereinbaren oder zu trennen. Ideengeber ist Dr. med. Mehdi Djalai – Gynäkologe, Geburtsbegleiter und Koryphäe auf dem Gebiet der Haptonomie.

Haptonomie nach Dr. Djalali

Bereits mit unserem ersten Besuch in der 20. Schwangerschaftswoche bei Dr. Djalali in Düsseldorf war meinem Mann und mir klar, dass wir hier genau richtig sind. Die Welt der Haptonomie und die Präsenz, Klarheit und Wärme von Dr. Djalali haben uns von Anfang an überzeugt!

Mit jedem Termin konnten wir die Haptonomie mehr und mehr „begreifen“. Sie scheint so einfach und natürlich zu sein und doch durch unsere eigenen Erfahrungen und gesellschaftlichen Prägungen in der Umsetzung nicht immer leicht.

Wir durften lernen, wofür Haptonomie so wertvoll ist – und mit diesem Ziel vor Augen konnten wir unseren haptonomischen Weg erfolgreich gehen. Wir haben die Haptonomie gewissermaßen wie ein Baden in einem Zaubertrank verstanden. Obelix, der als Baby in den Zaubertrank „gefallen“ oder sagen wir lieber „gestiegen“ ist, hatte von dort an besondere Kräfte. Von dieser frühen Erfahrung an brauchte Obelix keinen Zaubertrank wie seine gallischen Freunde. Sein Kräftefass war gefüllt, so dass es ein Leben lang reichte. Die haptonomische Begleitung im Mutterleib entspricht nach dieser Metapher dem Baden unserer Kinder in einem Zaubertrank voller Urvertrauen. Und ein solches besonders ausgeprägtes Urvertrauen ist die zentrale und wichtigste menschliche Ressource, die unser aller Leben prägt.

Wir haben gelernt und tun es immer noch konsequent die Perspektive des Babys einzunehmen. Und das bedeutete und bedeutet unser Baby bedingungslos – als Inside wie als Outside Baby – anzunehmen, es nicht in irgendeiner Weise im Mutterleib zu „kontrollieren“.

Durch diesen Weg konnten wir eine wundervolle gemeinsame Schwangerschaft erleben und auch bis zuletzt voller Energie und Freude Seminare leiten. Unser Baby war in der Schwangerschaft „schon“ ganz in unserer Mitte und wir waren uns so alle drei von Beginn an nah und tief verbunden.

Die besondere Vorbereitung auf die Geburt war eine ganz zentrale und bedeutungsvolle Erfahrung. So konnte ich auch von Coachingtechniken im Laufe der Zeit loslassen, die ich anfangs insbesondere für die Geburt in meinen Koffer gepackt hatte. Ich erkannte durch die haptonomische Begleitung, dass sie die Präsenz und den Kontakt zu unserem Baby während der Geburt geschwächt hätten. So konnte ich den Fokus in der Geburt ganz auf Maila richten und sie auf ihrem Weg bedingungslos begleiten. Und die Geburt war einfach schön! Auch als wir kurz vor Geburt von der Steißbeinlage überrascht wurden, konnten wir sehr entspannt bleiben und waren voller Vertrauen, dass Maila sich mit unserer Begleitung natürlich gebärt. Und genauso kam es: Kaiserschnitt, PDA oder andere Eingriffe waren für uns undenkbar. Und so haben wir von dem normalen Krankenhausgeschehen während der Geburt nicht beirren lassen. Sie haben mir beigebracht, den Kontakt zum Baby zu halten. Björn konnte mich wundervoll unterstützen und war in einer höchst aktiven Rolle. Die Wehen haben eben nicht „weh“ getan – mein Fokus war bei Maila. Es war ein sehr prägendes und intensiv schönes Erlebnis und laut Ärzten und Schwestern waren wir ein bemerkenswertes Team. Und das liegt nicht an uns, sondern an der Kraft dieser haptonomischen und natürlichen Begleitung!

Doch damit nicht genug: Was wir im Umgang mit unserem Outside Baby lernen ist ebenso wertvoll. Mit dem Ziel unsere Tochter in ihrer Selbstständigkeit, ihrem Rückgrat, ihrer körperlichen wie seelischen Gesundheit weiter zu festigen. Und uns die Leichtigkeit zu ermöglichen, die ein Leben als Familie von Natur aus mit sich bringt.

Was bedeutet es für das Baby

Maila kennt es, dass sie sich jederzeit stillen kann, auch wenn die Mama steht und referiert oder sich durch den Raum bewegt… Das läuft ganz selbstverständlich für uns beide ab. Für die Teilnehmer ist es zunächst ungewohnt, doch das ändert sich schnell. Maila sitzt während der Präsenzveranstaltungen nicht nur auf meinem Schoß, sondern auch – mit dem Gesichtchen nach vorn, um alles mitzubekommen – in ihrer Trage. Die Teilnehmern freuen sich über ein neugieriges und interessiertes Baby. Das trägt zu einer lebendigen Lernatmosphäre bei. Mit Baby gibt es auch eine Menge zu lachen im Seminarraum, das befördert die Leichtigkeit. Was wiederum hilfreich fürs Lernen ist, denn die Gefühle verankern sich mit dem Gelernten.