Design Thinking einfach online? Oder mit anderen Worten: Wie komme ich online vom Problem zur innovativen Lösung? Darum ging es im 3-tägigen Design Thinking Online-Workshop mit einem meiner Kunden aus der Verwaltung. Design Thinking ist ein nutzerzentrierter iterativer und strukturierter Prozess, bei dem wir mit Empathie den Kunden verstehen lernen und im Team gemeinsam Lösungen für seine unerfüllten Bedürfnisse kreiieren.
Wo ist denn dieser Geistesblitz? Ideen und Innovationen fallen nicht vom Himmel. Kreativität ist immer ein Prozess und braucht u.a. Ruhe und Zeit. Und wie sich am Innovationseisberg erkennen lässt, liegen unter der Oberfläche harte Arbeit, Ausdauer, Fehlschläge usw. Im Design Thinking fokussieren wir uns zunächst auf das Problem des Nutzers, bevor wir zu schnell nach Ideen suchen. Denn die Formulierung der „richtigen“ Frage ist entscheidend, welche innovativen Lösungen wir kreieren können.
Startpunkt Problem im Design Thinking
»Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und fünf Minuten mit der Lösung.« Das sagte schon Albert Einstein.
Bevor die Teilnehmerinnen daher in Lösungen eingetaucht sind, durften sich alle erst mal noch tiefer mit ihren jeweiligen „Problemen“ ihrer Nutzer befassen. Das macht Design Thinking u.a. aus. Sie führten Interviews, zogen daraus Erkenntnisse, entwicklelten erste Ideen und dann ging es natürlich ins Machen. Das heißt sie konnten ihre Ideen prototypen.
Prototypen und mit den Händen denken
Übersetzen können wir Prototypen auch mit den Händen denken. Das bringt deine Ideen in eine fassbare Form und hilft auch direktes Feedback von deinen Nutzern einzuholen. Hier ein Prototyping Methoden im Überblick:
- Visualisieren: Durch Zeichnen, Malen, Foto-Collagen die Ideen sichtbar machen
- Haptische Prototypen: Mit Knete, Lego, Karto und Bastelmaterial die Idee visualisieren
- Rollenspiele: In der Interaktion der Nutzer und der Erfinder wird der Kern der Idee deutlich
- Digital Prototyping: Mit Mock-Ups, Kollaborationsboards wie Miro oder Conceptboard, WordPress & Co.
Doch Design Thinking ist mehr als eine Methode – es ist das Mindset, was entscheidend ist: Freude, Prototypen und spielerisches Ausprobieren – das konnten die Teilnehmerinnen auch online ganz wunderbar erleben. Das Miro Board hat die Teilnehmerinnen beim kreativen Experimentieren wunderbar unterstützt.
Hier erfährst du noch mehr zu Design Thinking und den einzelnen Phasen.
Lebendige Live-Online-Seminare sind gefragt. Wie können Sie als Trainer:in, Workshopleiter:in oder Moderator:in eines Meetings in digitalen Formaten die Teilnehmer:innen oder Kolleg:innen bei der Stange halten, sie neugierig machen? Sie erfahren hier, wie Sie Online Trainings kurzweilig, lebendig und kreativ gestalten.
Lebendige Live-Online-Trainings statt langweiliger Online-Webinare
Lebendige Live-Online-Trainings: Warum eigentlich? Das Konzept der traditionellen Bildung hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Die physische Anwesenheit in einem Seminarraum ist nicht mehr die einzige Lernoption. Online-Veranstaltungen sind nicht mehr wegzudenken. Sie machen einen immer größeren Teil unserer Arbeit als Trainer:innen aus.
Veranstaltungstipp“Online Workshops mit Miro kreativ gestalten“
Lust Ihre eigene Online Veranstaltung kreativer und lebendiger zu gestalten? Seien Sie dabei am Freitag, den 13.3.23 von 9 bis 13 Uhr: Train the trainer: Online-Workshops mit Miro kreativ gestalten! Weitere Infos auch hier.
Doch Online-Seminare sind nicht gleich Online Seminare.
Präsenztrainings, die 1:1 als Live-Online Seminare im wahrsten Sinne des Wortes „geHALTen“ werden, laufen Gefahr bei den Teilnehmerinnen als betreutes Lesen wahrgenommen zu werden. Klar ist, dass es gewissermaßen „Online“ eine andere Sprache ist und eine Übersetzung braucht. Es gibt gewisse Besonderheiten, die es zu beachten gibt.
Wie können wir also nun auch in digitalen Formaten unsere Teilnehmer:innen bei der Stange halten, sie neugierig machen und die Trainings kurzweilig, lebendig und kreativ gestalten?
Lebendige Live-Online-Trainings: Vom Teilnehmer zum Teilgeber
Wir alle wissen von der Erfolgsformel Teilnehmer:innen zu Teilgeber:innen zu machen und dass wir als Trainer:innen eher aus dem Hintergrund agieren und lenken. Meines Erachtens betrifft das Online Formate noch viel mehr als Präsenz-Seminare – alleine weil die Teilnehmer:innen hier viel mehr möglichen Ablenkungen ausgesetzt sind wie z.B. aufploppende Mails und Nachrichten. Umso wichtiger ist es in unseren Seminaren viel Abwechslung zu ermöglichen und beispielsweise die Menschen in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen zusammenarbeiten zu lassen.
Online Kollaborationstools als Schweizer Taschenmesser
Was ich als unterstützende Möglichkeit für lebendige Live-Online-Trainings kennengelernt habe ist die Gestaltung und Nutzung von Online Kolloborationstools wie miro, mural oder Conceptboard. Damit lassen sich Online-Workshops und Webinare noch kreativer und lebendiger gestalten. Ich nutze diese Tools neben den gängigen Videokonferenz-Systemen wie zoom oder MS Teams ein. Diese Kollaborationsboards richtig eingesetzt sind wie ein „Schweizer Taschenmesser“. Diese Online-Tools können:
- Meetings und Moderationen unterstützen,
- als gemeinsamer virtueller Workspace dienen,
- Dokumentations- oder Präsentationsfläche sein,
- als zeitunabhängiges Kollaborativ-Tool eingesetzt werden,
- Gruppen- und Einzelarbeiten in Trainings abbilden und/oder
- Präsentationsmedium sein.
Lebendige Live-Online-Trainings: Beispiel Zeit- und Selbstmanagement
Stellen wir uns einfach vor, Sie möchten ein Zeit- und Selbstmanagement Live-Online-Training als interaktives und abwechslungsreiches digitales Training gestalten. Sie nutzen ein gängiges Videokonferenz-Programm wie zoom oder MS Teams und wählen zusätzlich ein Online Kollaborationstool aus. Nach der Auswahl der Tools könnten Sie dann so vorgehen:
Wenn Sie Ihren groben Trainings-Ablauf und die Inhalte klar haben, geht es in die Board Gestaltung. Es muss an der Stelle noch nicht alles 100%-ig sein, auf dem Weg ergeben sich bestimmt weitere Ideen. Ziel der Boardgestaltung ist es eine attraktive Lernlandschaft zu kreieren, die den Teilnehmenden Orientierung gibt und sie zudem inspiriert. Sie überlegen sich anfangs, wie viele „Räume“ Sie für Ihr Training brauchen. Ein Raum kann zum Beispiel der Willkommensraum sein, wo sich das Willkommens-Flipchart, die Agenda, die Zeiten und andere wichtige Infos befinden. Hier können Sie beispielsweise ein ansprechendes Landschaftsbild als „Hintergrund“ und somit als virtuellen Raum einsetzen oder ein zum Seminarthema passendes Bild.
Visualisierungseffekte für lebendige Live-Online-Seminare nutzen
Eine schöne Visualisierung ist bei Online-Trainings für mich das A&O. Wir schaffen mit der Auswahl der Bilder eine bestimmte Lernatmosphäre und nutzen zudem den Priming Effekt. Wenn jemand auf eine schöne Alm oder eine schöne Blumenwiese schaut, ist er:sie mit Sicherheit inspirierter als wenn er auf eine weiße Wand/weißes Whiteboard schaut. Das regt die eigene Kreativität an und hilft die Teilenhmer:innen in einen entspannten und guten Lernzustand zu kommen.Bilder lassen sich ganz einfach bei den Kollobartionstools hochladen, eine kostenfreie Bilddatenbank ist beispielsweise pixabay.com oder www.pexels.com.
„Eine schöne Visualisierung ist für mich das A&O. Wir schaffen mit der Auswahl der Bilder eine bestimmte Lernatmosphäre und nutzen zudem den Priming Effekt.“
Sarah Remmel
Fallbeispiel Zeit und Selbstmanagement Live-Online-Seminar
Blicken wir nochmals auf das Zeit und Selbstmanagement Training: Ein erstes Thema könnten zum Beispiel die Zeitdiebe im Berufsalltag sein. Angenommen Sie möchten hierzu eine Gruppenübung machen, könnten Sie hierzu 2 virtuelle Gruppenräume gestalten. Dann suchen Sie einfach wieder ein passendes Bild heraus und laden dieses Bild zwei Mal in miro hoch. Die Aufgabenstellung können Sie auf Sticky Notes in beiden Räume festhalten. Auch lassen sich Fotos von Flipcharts (z.B. mit Arbeitsaufträgen) wunderbar nutzen, dann können Sie auf Bestehendes zurückgreifen, es verbindet die Präsenz mit der Online-Welt und es macht die Boards noch persönlicher.
Dann markieren Sie die Bilder als „Abschnitte (Conceptboard) bzw. Rahmen/Frames (miro). Über diese Abschnitte können die Teilnehmer:innen selbst leicht ein diese Räume reinspringen. Wir können diese auch entsprechend benennen wie z.B. Gruppenraum 1 Zeitdiebe und Gruppenraum 2 Zeitdiebe. Alternativ könnten Sie das ausgesuchte Bild für den Raum einmal hochladen und beispielsweise links den Arbeitsbereich für Gruppe 1 und rechts für Gruppe 2 markieren.
Navigation der Online-Teilnehmer:innen
Die Navigation der Teilnehmer:innen läuft dann über diese Abschnitte. Es braucht in der Regel Zeit und eine Führung von uns Trainer:innen, bis sich alle mit der Technik wohl fühlen. Hier hilft es auch vorab eine „Spielwiese/Probeboard“ an die Teilnehmer:innen mit ein paar Tipps und Video Tutorials zu versenden. So haben alle die Möglichkeit, vorab alles auszuprobieren und sich so im Training nur auf die Inhalte fokussieren zu können. Falls es trotzdem mal jemanden gibt, der naus irgendwelchen Gründen nicht zurecht kommt (z.B. wegen schlechtem Internet oder „Technikphobie“) können im Team auch Rollen vergeben werden. Diese Person schaut dann einfach zu und teilt ihre Ideen im chat oder mündlich, ein andere mit Zugriff, hält alles auf dem Board fest. Ich teile auch zusätzlich immer meinen Bildschirm über Teams, Zoom oder das begleitenden Videocall-Tool, damit alle stets orientiert sind, wo wir sind.
Weiterhin gibt es einen sogenannten Präsentationsmodus bzw. die Follow me Funktion. Diese Funktion können Sie auch nutzen, damit alle Teilenhmer:innen automatisch dorthin fliegen wo Sie alle haben wollen. Das hilft insbesondere bei sehr kurze Trainings oder Vorträgen, wenn nicht so viel zeit zum selber Erkunden bleibt…
Der Vorteil auf diesen Modus zeitweise zu verzichten ist, dass sie Teilnehmer:inn selber aktiv sein müssen und daher „wach“ bleiben.
Lebendige Live-Online-Trainings: Kreativer Konzeptionsprozess
Die Gestaltung eines solchen Boards ist ein toller kreativer Prozess. Ideen entstehen beim Machen. So können Sie anhand Ihres Trainerleitfadens Raum für Raum gestalten. Mein Tipp: Achten Sie unbedingt auf die Zeit und parken Sie Ihren inneren Perfektionisten „vor der Tür“. Sonst könnten Sie Gefahr laufen zu viel Zeit bei der Vorbereitung zu verlieren. Auf der anderen Seite: Wenn Sie einmal ein Seminarboard aufgebaut haben, können Sie das wunderbar mehrfach einsetzen und es auch immer weiterentwickeln.
Online eine interaktive und lebendige Teamarbeit ermöglichen
Apropos Kreativität: Was bei den Teilnehmenden auch richtig gut ankommt, eine angenehme Atmosphäre schafft und das Training sehr kurzweilig macht sind interaktive Lerneinheiten, die Spaß machen.
So baue ich beispielweise gerne auch mal ein Quiz mit ganz einfachen Mitteln, das wir dann z.B. als aktivierendes Warm Up nutzen, um ins nächste Thema einzusteigen. Ich überlege mir vorab Fragen – bei Zeitmanagement zum Beispiel „Was sind die größten Zeitfresser in Ihrem Unternehmen? oder „Wie priorisieren Sie?“ „Was würden Sie einem Praktikanten oder einem Auszubildenen in Sachen Planung ans Herz legen?“ Die Fragen überdecke ich dann mit Sticky Notes, die ich mit Zahlen überschreibe. Und die Namen der Teilnehmdenen kommen ebenfalls auf andersfarbige Sticky Notes, die ich dann jeweils mit Buchstaben Sticky Notes überdecke. Im Training startet einfach eine:r und nennt eine Zahl und einen Buchstaben. So ein Quiz bringt Abwechslung, Spannung und Spaß ins Online-Training und führt auf der anderen Seite in ein Thema ein. Alternativ könnten Sie das auch als Wissensquiz zum Ende hin machen. Auch hier gibt es vielfältige Möglichkeiten.
Genauso könnten Sie auch ein Memory zur Gruppenzuordnung nutzen. Einfach zum Beispiel 2 Motive in gleich großen Kästen für die Gruppen nutzen wie z.B. Erdbeere und Ananas. Dann bei 10 Teilnehmer:innen jeweils 5 mal die Motive aufs Board kopieren und mit Sticky Notes überdecken. Dann die Teilnehmenden einladen, ein freies Stick Note zu wählen und den Namen draufzuschreiben. Schon haben Sie die Teilnehmenden in 2 Gruppen unterteilt.
Tipps und Ideen zu Aufbau und Strukturen im Board
Nehmen wir zum Schluss nochmal eine Hubschrauber-Perspektive ein: Häufig gestalte ich Boards einfach wie ein Strahl von links nach rechts oder auch als Kreis im Uhrzeigersinn. Auch hier gibt es vielfältige Möglichkeiten: Angenommen Sie haben in Ihrem Kreativitätstraining 3 Hauptthemen können Sie auch einfach ein Dreieck als Struktur nutzen und auch so den Teilnehmenden und sich selbst „Struktur und Ordnung“ verschaffen.
Apropos Struktur: Sie können das gesamte Board am Ende auch als PDF herunterladen, dann haben Sie mit einem Klick Ihr Fotoprotokoll für die Teilnehmenden fertig.
Kreativimpulse zum Schluss
- Learning by doing: Starten Sie einfach in kleinen Schritten. Wie wäre es erstmal eine kurze Session für Kolleg:innen zu gestalten und daraus zu lernen, bevor sie sich direkt an ein mehrtägiges Online-Training begeben?
- Hilfe in Anspruch nehmen: Machen Sie es sich gerade zu Beginn einfach und holen Sie sich eine technische Assistenz. So können Sie sich bei technischen Problemen ganz auf die Inhalte fokussieren. Oder Sie trainieren anfangs im Trainerduo.
- Außerhalb der Komfortzone, doch nicht zu weit: Wenn Sie sich wohl fühlen, kommt diese Entspanntheit auch online bei Ihren Teilnehmer:innen an. Wir können hier Vorbilder sein und offen damit umgehen. Schaffen Sie sich zudem Ihre Wohlfühlatmosphäre, in dem Sie gut vorbereitet sind, Fehler auch im Training zulassen und das möglicherweise mit Ihren Seminarthemen verbinden. Z.B. was macht „Angst“ mit uns? Oder wie können wir unseren „Perfektionismus“ leichter loslassen? Wie können wir mit dem Zeitfresser „Nicht funktionierende Technik“ umgehen? etc.
Sie möchten in einem lebendigen Live-Online-Training erleben, wie Sie das ganze für Ihre Online-Trainings, Meetings oder Online-Workshops ganz konkret nutzen möchten? Sichern Sie sich Ihren Erlebnisplatz am 17.2. von 9 bis 13 Uhr – weitere Infos hier.
Lieber eine 1:1 Beratung und Kreativbegleitung? Schreiben Sie mir gerne.
Was hat Kreativität mit Mentaltechniken zu tun? Lesen Sie hier Impulse, wie Sie über Mentaltechniken und eine positive Haltung leichter Ihr kreatives Unterbewusstsein anzapfen.
Kennen Sie das? Sie brüten tagsüber am Schreibtisch sitzend über einem Problem, kaum sind Sie aufgestanden, in Bewegung, kommen auch die Ideen in Gang. Oder, wenn Sie sich entspannt fühlen – ob nach dem Sport, bei einer Wellness-Auszeit oder einer kurzen Pause auf dem Sofa – begegnen Ihnen plötzlich tolle Einfälle. Entspannung, Bewegung und Leichtigkeit sind eine Einladung an die eigene Kreativität. Das zeigt das Erfolgsbeispiel von Walt Disney: Dem Unternehmer kam auf einer Parkbank seine Idee zum Disneyland, als er seinen Kindern auf einem Karussell zusah – nicht etwa im Büro oder Meetingraum.
Im Gegensatz zu Entspannung ist Stress ein Kreativitätskiller. Das Stresshormon Cortisol schränkt unser freies Denkvermögen ein und blockiert uns. Die beste Möglichkeit, Stress zu bewältigen, ist nicht über die Psyche, sondern über den Körper. Bewegung ist sehr hilfreich, um Stress abzubauen und die Basis für kreatives Denken zu schaffen. Auch die Arbeit am Stehpult kann einem Projekt den besonderen Drive verleihen – Stand-up statt Sitzung ist hier das Motto. Warum also nicht mal eine Runde spazieren, vielleicht gleich mit dem Klienten gemeinsam?
Halten wir also fest: Bewegung, Entspannung und Selbstfürsorge gehen Hand in Hand mit der kreativen Leistungsfähigkeit. Daher ist es sehr wichtig, im Alltag für mehr Gelassenheit, Kraft und Entspannung zu sorgen.
Ressourcenarbeit im Coachingprozess
Sobald jemand in einem ressourcenvollen Zustand beziehungsweise im Flow ist, fließen auch die Ideen aus dem Unterbewusstsein. Das können wir bei uns selbst und bei unseren Teilnehmerinnen und Klienten beobachten. Aus diesem Grund ist die Ressourcenarbeit so wichtig. Ein gestresster Klient hat kaum Zugang zu seinen kreativen Potenzialen, die er zur Problemlösung benötigt. Sobald er die Frage beantwortet hat, wann er sich so richtig entspannt gefühlt hat und in dem Gefühl innerlich ein paar Sekunden „badet“, ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass er Ideen zur Lösung seines Themas hat.
Wenn in stressigen Zeiten Ideen hermüssen, gibt es Wege, wie wir unseren Ideenreichtum fördern können beziehungsweise einen Zugang zu ihm finden.
Mentaltechniken
Mentaltechniken unterstützen uns dabei, unsere Gedanken und damit unser gesamtes Wohlbefinden zu lenken. Stress beginnt vor allem in unserem Kopf. Wir denken rund 60.000 Gedanken pro Tag. Die wenigsten davon haben einen konkreten Realitätsbezug. Um anders zu denken, braucht unser Gehirn seine mentalen “Fitnesseinheiten“, um kreativ und leistungsfähig zu bleiben. Jeder von uns kann präventiv durch seine innere Haltung und einfache Übungen für seine persönliche mentale Fitness und Kreativität sorgen. Das sorgt für Innovationen und führt zu innerer Balance und Zufriedenheit.
Positive innere Haltung und Optimismus
Mit unserer Mimik und unserer Körperhaltung können wir unsere Gedanken und Emotionen direkt beeinflussen. Wenn wir eine aufrechte Haltung einnehmen und lachen, versetzt uns das unmittelbar in einen guten Zustand. Eine weitere kleine Stellschraube mit ebenso großer Wirkung ist unsere innere Haltung: Wie reden wir mit uns selbst und wie positiv sind wir uns selbst und unseren kreativen Fähigkeiten gegenüber gestimmt? Viele Visionäre wie Leonardo da Vinci, Thomas Edison, Albert Einstein oder Pablo Picasso hatten genau diese positive Grundeinstellung gemeinsam: Sie blieben dran an einer Sache, auch wenn etwas nicht funktioniert hat. Sie haben sich nicht mit dem zufrieden gegeben, was bereits da war, sondern sie suchten optimistisch nach neuen Möglichkeiten, etwas zu erschaffen. Frei nach Pippi Langstrumpf: “Das habe ich noch nie zuvor versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!“
Eine positive Grundeinstellung ist nichts, was uns von Geburt an gegeben und unveränderbar ist. Sie ist vielmehr eine bewusste Entscheidung, die wir täglich treffen können. Sehen wir Dinge und Situationen positiv und bewerten sie als Chance oder sehen wir sie negativ und somit als Grenze? Jeder kann eine positive Fehlerkultur für sich selbst entwickeln, auch wenn unsere Emotionen uns gelegentlich dazwischen “springen“.
Mit jedem Fehler können wir lernen, diesen nicht als „Niederlage“ (vgl. Embodiment – „sich niederlegen“) und Bestätigung für unser Nichtkönnen zu sehen, sondern als Lernchance und Möglichkeit, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Genau wie eine Idee Zeit braucht, bis sie reif ist, braucht eine positive Grundeinstellung ebenfalls Geduld und Training. So soll Buddha einst gesagt haben: “Wir sind, was wir denken“. Unsere positive Grundeinstellung ist also extrem wichtig für unsere kreativen Erfolge. Sie sorgt dafür, dass wir uns bei Fehlschlägen nicht klein machen, sondern weitermachen und unsere Ziele erreichen.
Übung: Motto für unbewusste Kräfte
Affirmationen– positiv formulierte Kraftsätze – unterstützen uns dabei, positiv und kreativ zu denken. Sie können sich von den folgenden Sätzen inspirieren lassen und schauen, welche Sie persönlich besonders ansprechen und Sie in Ihrem Alltag unterstützen könnten. Oder Sie entwickeln Ihr eigenes Motto. Wiederholen Sie Ihren “Kraftsatz“ im Alltag immer wieder – insbesondere in Situationen, in denen Sie mehr Optimismus gut gebrauchen können, zum Beispiel, wenn Sie ein Meeting besuchen oder vor einem wichtigen Gespräch. Das Schöne ist, Sie können den “Kraftsatz“ nicht denken, während Sie gleichzeitig etwas Negatives denken. Es gibt eine Art „Verdrängungswettbewerb“ der Gedanken. Der positive bekommt Vorfahrt – auch langfristig!
- Ich bin kreativ und mutig.
- Ich habe Mut, alles wird gut.
- Ich habe die kreative Kraft, die alles schafft.
- Ich weiß, was ich erschaffen kann.
Am besten, Sie lokalisieren gleich im Körper, wo Sie das dazugehörige angenehme Gefühl spüren können – und lassen es größer werden.
Übung: Ding-Dong
Diese Übung kann Ihnen helfen, wiederkehrende negative Gedanken umzulenken. Hierzu schreiben Sie in eine erste Spalte negative Glaubenssätze, die Ihnen im Alltag beim kreativen Arbeiten im Weg stehen (Ding). In einer zweiten Spalte entwerfen Sie daraus jeweils positive Sätze wie “Ich schaffe das“ oder “Das wird sich alles auszahlen“ (Dong). Mit jeder Übungseinheit trainieren Sie Ihren Optimismusmuskel. Je häufiger Sie das machen, desto weniger wird in der ersten Spalte stehen.
Übung: Kritiker auf stumm schalten
Genauso wie wir unser Telefon lautlos schalten können, um ungestört zu sein, können wir das auch mit unseren Gedanken machen. Hierzu machen Sie sich den negativen Gedanken, der Ihre Kreativität stört, bewusst. Dann schreiben Sie die entsprechende positive Bestärkung auf. Zum Beispiel: “Unsere Idee ist genial und wird Erfolg bringen!“ Wiederholen Sie das so lange, bis Sie merken, dass Sie den Gedanken immer stärker verinnerlicht haben. Anfangs fühlt es sich vermutlich noch nicht wahr an, doch wenn Sie den Satz ein zehntes oder fünfzehntes Mal aufgeschrieben haben, verselbstständigt er sich immer mehr, und der innere Kritiker ist nicht mehr zu hören.
Übung: Die Perspektive wechseln
Bei dieser Methode geht es darum, aus einer Situation herauszutreten und bewusst alleine oder in der Gruppe andere Perspektiven einzunehmen. Das kann die Sichtweise Ihres Kunden sein, diejenige eines kreativen Vorbilds oder eines Kritikers. Dieses bewusste Springen in „andere Schuhe“ hilft, ein Thema oder eine Fragestellung ganzheitlicher zu betrachten. Das kann am Anfang eines Kreativitätsprozesses sehr hilfreich sein, ebenso in sehr verfahrenen Situationen oder als Technik zwischendrin. Folgende Fragen können Sie nutzen, um eine andere Perspektive einzunehmen, und für sich individuell anpassen:
Was würde Albert Einstein, Steve Jobs, Alex Osborne, meine Oma, ein fünfjähriges Kind, Walt Disney, meine Zielgruppe … zu dieser Fragestellung denken oder fühlen?
Falls es für Ihre Fragestellung hilfreich ist, können Sie auf die einzelnen Sinne eingehen: Was würde Person X sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken?
Wenn Sie vermehrt positive Aspekte zu einer Fragestellung gefunden haben, nehmen Sie bewusst eine konträre Position ein: Was sollten wir noch bedenken? Was könnte kritisch sein? Welche Hindernisse oder Hürden könnte es geben?
Stellen Sie sich vor, das Thema, die Fragestellung wird als Kinofilm inszeniert und Sie sitzen im Zuschauerraum. Was würden Sie als Zuschauer wahrnehmen? Während eines solchen Perspektivwechsels hat es sich bewährt, sich zu bewegen. Hierzu können Sie beispielsweise die Fragen auf Zettel schreiben, sich dann zu diesen Zetteln im Raum hinbewegen und die jeweilige Frage beantworten. Solche Fragen können Sie immer wieder einstreuen und sie bewusst in kreativen Prozessen nutzen. Es gibt zudem bewährte Kreativitätstechniken wie die Walt-Disney-Strategie, die sechs Denkhüte nach de Bono oder die Kopfstand-Methode.
Achtsam sein, meditieren und entschleunigen
In Meditationskreisen heißt es, wenn man wenig Zeit hat, sollte man versuchen, täglich fünf bis zehn Minuten zu meditieren. Wenn man gar keine Zeit hat, dann mindestens eine Stunde täglich. In einer sich immer schneller drehenden Welt ist das eine neue Art von Zeitmanagement. Und sie rentiert sich! Die Heilkraft der Meditation ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. In den letzten Jahren gibt es auch innerhalb der Wirtschaft und Arbeitswelt ein sehr starkes Interesse an den Wirkungsweisen der Meditation und ihren Einflüssen auf unsere Produktivität und Kreativität. Meditieren heißt zur Ruhe kommen, sich hinsetzen, die Augen schließen, sich bewusst auf den Atem fokussieren, aufkommende Gedanken und Emotionen betrachten – ohne sie zu bewerten – und diese dann weiterziehen zu lassen. Es sind also Übungen, die auf die volle Konzentration auf den Moment zielen. Das hat entgegen mancher Vorstellung auch nichts mit Räucherkerzen oder magisch-spirituellen Kräften zu tun. Medizinische Studien beweisen, dass wir unser Gehirn mithilfe von Meditation “umprogrammieren“ können. So können wir uns in einen Zustand versetzen, in dem wir produktiver und kreativer sein können. Meditation hat noch weitere sehr positive Effekte, insbesondere im Hinblick auf kreatives Arbeiten:
- Sie werden einfallsreicher.
- Sie können sich besser konzentrieren.
- Sie können einfühlsamer kommunizieren, was die Team-Kreativität stärkt.
- Sie lernen das Gedankenkarussell zu stoppen.
- Sie verbessern Ihre Intuition.
- Sie empfinden mehr (grundlose) Freude (Glückshormone).
- Sie reduzieren Angstgefühle, Sie fühlen sich entspannter
- Sie stärken Ihr Immunsystem.
- Sie steigern Ihre Empathie, was die Team-Kreativität stärkt.
- Sie können ein positives Verbundenheitsgefühl mit der Welt erleben (Bindungshormon Oxytocin) – und natürlich mit Ihrem Kreativteam.
Alleine diese Aufzählung zeigt, wie wertvoll Meditieren für Kreativprozesse ist und dass es viele weitere positive “Begleiterscheinungen“ mit sich bringt.
Es zeigt sich somit, dass in der Ruhe die kreative Kraft wohnt – viel Freude beim Entschleunigen im Alltag und Entdecken Ihrer kreativen Kräfte!
How can we totally fail our studies? Ein witziger Persepktivwechsel mit der Kopfstandmethode hilft der Kreativität auf die Sprünge und Ideen mit Spaß zu finden!
Studierende einer internationalen Fachhochschule machten hierzu in dem Online Impuls Workshop „Creativity and innovation management“ einen (mentalen!) Kopfstand und sammelten mit Freude Ideen zu dieser ver-rückten (im wahrsten Sinne des Wortes) Fragestellung.
Die Kopfstand Ideen drehten sie im zweiten Schritt wieder auf die Füße.
So fanden sie zu ihrer Ursprungsfrage „How can we sucessfully master our studies“ geniale Antworten. Das Ideen finden fiel ihnen viel leichter als mit einem klassischen Brainstorming. Und macht nebenbei auch mehr Spaß!
Und wandten danach auch gleich die Reizworttechnik an, um noch mehr Ideen zu generieren, wie sie ihr Studium erfolgreich meistern können.
Das Ergebnis lässt sich sehen (auch auf dem Seminarboard aus dem digilogen Seminarhaus) und zudem spüren. Die Teilnehmer*innen gingen inspiriert und begeistert aus dem abendlichen Impuls-Workshop. Mit Ideen zum Anwenden der Kreativitätstechniken und Ideen für ein erfolgreiches Studieren.
Und meine knapp 2 jähige Tocher und sozusagen „Co-Trainerin“ lebte den Teilnehmer*innen wahre Kreativität vor. Sie saß auf meinem Schoß und beobachte alles NEUgierig, erkundete NEUgierig ihre Umgebung mit allen Sinnen und zeigte den Studierenden auch, wie wichtig es auch für unsere Kreativität ist, einfach mal ein Nickerchen zu machen…
Thinking out of the box! Wir alle wissen es: Von Kindern können wir sehr viel lernen – natürlich auch über Kreativität!
Thinking out of the box war Seminarthema und zugleich Programm der gesamten Präsenz-Veranstaltung für einen meiner HAUFE Akademie Kunden aus der Kreativbranche.
Gemeinsam mit unserer fast zweijährigen „Co Trainerin und Tochter“ leitete ich das englische Kreativitätstraining in Frankfurt. Von Geburt an ist unsere Tochter ganz selbstverständlich mit an Seminarboard, das ist unser gemeinsamer „ver-rückter und doch so normaler“ Weg.
Beim gestrigen Thinking out of the box Seminar genoss sie wie immer die Nähe zu Mama, erkundete behutsam den Raum, spielte mit Seminarutensilien oder schlief auf meinem Schoß während ich über die 2 Prinzipien „Let and make creativity happen“ referierte. Die Teilnehmer*innen hingegen waren wach und begeistert von der wohl jüngsten Co-Trainerin😊. Und beobachten, wie natürlich neugierig und kreativ sich die junge Trainer*in zeigte.
Weiterhin machten die 12 Teilnehmer*innen aus England, Frankreich und Deutschland gemeinsam
- mentale Kopfstände,
- nutzen Zufallsbegriffe wie Pelzmantel oder Surfbrett, um auf neue Ideen zu kommen,
- kreierten im Träumerraum geniale Ideen, die sie im Macher Raum verfeinerten, um sie danach im konstruktiven Kritikerraum zu überprüfen.
Kurzum: Ein kreativerfolgreicher Tag für alle…
Sarah und Maila waren ein unschlagbares Team! Der Workshop war unglaublich inspirierend und noch inspirierender war der Umgang mit Maila, die einen integrativen Teil des Workshops darstellte und uns dazu bewogen hat uns frei von den „Altlasten“ zu machen sowie wie manchmal die Neugierde eines Kindes zu haben.
Teilnehmerin Lena Berglez, Senior Account Executive
Design Thinking trägt auch den Namen Human Centred Design, denn bei allem steht der Mensch bzw. Anwender im Mittelpunkt. Die Methode zielt darauf, Lösungen zu finden, die aus Anwendersicht überzeugend sind.
Geprägt hat den Begriff Design Thinking insbesondere David Kelley, Gründer der renommierten Design- und Innovationsagentur IDEO, der auch die d-school an der Stanford University mit aufbaute.
Drei Kernprinzipien im Design Thinking: People, Place und Process
Im Design Thinking gelten die drei Kernprinzipien People, Place und Process, die die Arbeit und Denkkultur prägen. Schauen wir uns das genauer an:
People: Dieses Prinzip fordert interdisziplinäre Teams – also eine Zusammenarbeit von Experten aus unterschiedlichen Bereichen, die gemeinsam Grenzen überwinden können. Hierbei gilt das T-Shape-Prinzip: Der vertikale Teil des Buchstabens steht für tiefes Wissen in einem Fachgebiet und der horizontale Teil des Ts für breitgefächerte interdisziplinäre Kenntnisse des Teams.
Place: Nach diesem Design Thinking Prinzip soll eine freie und flexible Arbeitsumgebung genutzt werden, die Kreativität fördert. Stehtische, ausreichend Platz, bewegliche Möbel, Whiteboards, Haftnotizzettel, Materialien zum Prototypen sind eine typische Ausstattung dieser Kreativräume. Das Gleiche gilt beim virtuellen Arbeiten. Hier helfen inspirierende Landschaften und visuelle Reize wie beispielsweise im digilogen Seminarhaus (siehe Galerie).
Process: Der Design Thinking-Prozess besteht aus den drei Hauptphasen Inspiration, Ideenfindung und Implementierung. Diese wiederum lassen sich in die sechs Phasen Verstehen, Beobachten, Synthese, Ideation, Protoyping und Testen unterteilen . Weiter unten finden Sie einen detaillierten Ablauf mit weiteren Tipps zu den einzelnen Phasen. Der Prozess wird häufig linear dargestellt, ist jedoch iterativ gestaltet, d. h. das Design Thinking-Team wiederholt bei Bedarf einzelne Phasen.
aus Kreativitätsboost für Ihr Marketing Neue Wege der Ideenfindung
Spielerisches und logisches Denken im Design Thinking
Auch wechseln sich im Design Thinking Phasen der Divergenz und Konvergenz ab, sind aber jeweils klar voneinander getrennt. In divergenten Phasen liegt der Fokus auf spielerisches Denken und einer Vielzahl an Ideen, während mit dem konvergenten, logischen Denken Erkenntnisse und Ideen zusammengeführt und verdichtet werden.
Visualisierung und Prototyping spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im Prozess. Ideen werden mit Skizzen oder Storyboards visualisiert und zudem werden schnell und einfach Prototypen beispielweise mit Lego, Knetgummi oder Bastelmaterial angefertigt. Ein IT-Programm kann auch einfach mittels Skizzen gezeichnet sein. Es ist wichtig, hier nicht perfektionistisch und zeitintensiv Prototypen zu entwickeln, sondern mit möglichst geringem Aufwand mutig und schnell vorzugehen.
Die wichtigsten Regeln für den Design Thinking Prozess
aus Kreativitätsboost für Ihr Marketing Neue Wege der Ideenfindung
Der Design Thinking Prozess im Detail
Die ersten drei Phasen im Design Thinking Verstehen, Beobachten und Synthese dienen der Beschäftigung mit dem Problem und werden auch als Problemraum bezeichnet. Und die anschließenden drei Phasen Ideation, Prototyping und Testen machen den Lösungsraum aus. Problem und Lösung werden dabei klar voneinander getrennt betrachtet. Tauchen wir nun tiefer in die sechs Phasen ein:
Verstehen kommt vor verstanden werden
1. Verstehen: Albert Einstein sagt: »Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und fünf Minuten mit der Lösung.« Dieser erste Schritt widmet sich ausschließlich damit, das Problem gänzlich zu verstehen – er ist die Basis für alles, was folgt, und sollte daher so genau und gründlich wie möglich wahrgenommen werden. Dabei decken Sie möglichst alle Zusammenhänge auf und analysieren, wer involviert ist, welche Vorgeschichte es gibt usw. Hierzu können Sie als Tool eine Mindmap verwenden, um alle Aspekte zu sortieren.
Beobachten in der Empathiephase
2. Beobachten: Beobachten wird auch häufig als Empathie-Phase im Design Thinking bezeichnet, denn hier geht es darum, sich in den Nutzer hineinzuversetzen und seine Bedürfnisse und Emotionen herauszufinden. Wie fühlt sich der Nutzer mit dem Problem? Welches Bedürfnis hat er in einer bestimmten Situation?
Das ist eine sehr wertvolle Phase, die eben nicht nur die Eisbergspitze, wie z. B. das Verhalten, betrachtet, sondern tief eintaucht, um auch für den Nutzer oftmals unbewusste Bereiche zu entdecken. Hier hilft es, die Nutzer genau zu beobachten und insbesondere ihre Gesichter zu lesen. Denn das ist die Bühne der Emotionen. Alles zeigt sich unwillkürlich im Gesicht, auch wenn das dem Nutzer nicht bewusst ist oder er etwas verbergen will. Qualitative Marktforschung in Form von Tiefeninterviews oder auch Selbsterfahrung sind typische Tools in dieser Startphase.
Zusammenführen von Phase 1 und 2
3. Synthese: In dieser dritten Phase des Problemraums werden die Erkenntnisse aus den ersten beiden Phasen zusammengeführt. Deswegen ist hier konvergierendes Agieren gefragt: Der Kern des Problems wird definiert. Und das Ganze verschmilzt in der entsprechenden Leitfrage, die startet mit »Wie könnten wir …?«.
Die letzten 3 Phasen Ideation, Prototyping und Testen bzw. der Lösungsraum
4. Ideation: In dieser Ideenfindungsphase regiert das divergente und spielerische Denken. Sie leitet die Lösungsphase ein. Hier können Sie sämtliche Ideenfindungs- Tools nutzen, um wilde Ideen zur Problemlösung zu entwickeln. Die bekannten Regeln des divergierenden Denkens – Quantität vor Qualität, Kritik zurückstellen, visualisieren und auf den Ideen anderer aufbauen – gelten hier. Hier eignen sich sämtliche intuitiv-fantasieanregenden Tools wie zum Beispiel die Kopfstand-, die 635- oder auch die Reizwortmethode . Die Phase wird konvergent mit einer Ideenbewertung abgerundet.
Lösungen greifbar machen
5. Protoyping: Diese Lösungsphase zeichnet Design Thinking aus, denn hier geht es darum, die Lösungen sehr schnell und mit wenig Aufwand greifbar zu machen. Einfache Prototypen werden gezeichnet, gebastelt oder konstruiert. Hier kommen insbesondere Legosteine, Knetgummi, Rollenspiele oder auch Zeichnungen zum Einsatz. Statt Perfektionismus ist hier Mut zum »einfachen und unfertigen Modell« gefragt. Denn damit lässt sich viel schneller erkennen, ob die entwickelte Lösung für den Nutzer passt und was sich noch optimieren lässt. Bevor beispielsweise Programmierer in die Entwicklung gehen, kann das Team anhand einfacher Zeichnungen ein direktes Feedback zum Aufbau und Handling vom Nutzer erfahren. Somit spart das Team am Ende des Prozesses, in der Entwicklungsphase, Zeit und auch Budget.
Prüfen, wie es ankommt
6. Testen: Der entwickelte Prototyp kommt in dieser Phase zum Einsatz, um zu prüfen, wie die Idee beim (zukünftigen) Nutzer ankommt und was sich noch verbessern lässt. Welche weiteren Wünsche hat der Kunde an den Prototypen? Hier heißt es zu beobachten, zu fragen und eine positive Fehlerkultur zu leben. Es ist wertvoll, wenn sich in dieser Phase Fehler zeigen, bevor das Produkt am Markt »floppt«. Mit diesen wertvollen Hinweise oder Erkenntnissen kann das Team nochmals in die Ideationsphase »springen«, um Ideen für das Problem zu finden. Der Prozess ist beendet, wenn der Nutzer in der Testphase begeistert ist und seine bewussten und unbewussten Bedürfnisse erfüllt sind.
Fazit
Insbesondere in unserer schnelllebigen Zeit erfreut sich Design Thinking zunehmender Popularität. Die strukturierte Vorgehensweise, die Kreativität ermöglicht, die konsequente Anwenderorientierung und die Möglichkeit, durch schnelles Prototyping frühzeitig Fehler aufzudecken, machen Design Thinking zu einem sehr nützlichen Instrument, um auf die Probleme unserer Zeit effizient Lösungen zu finden. Und es ist zugleich mehr als ein Tool, es lädt ein zur Gestaltung einer kreativen Kultur.
Kreativprozesse digilog erleben
Am Mittwoch, den 7.7.21 findet die nächste digiloge Ideenwerkstatt in Kooperation mit dem digilogen Seminarhaus statt. Dort kannst du viele Kreativitätsmethoden erleben und bekommst Praxistipps zu Design Thinking und kreativen Erfolgen im virtuellen Arbeitsalltag. Mehr Infos findest du hier und auf linkedin. Sei dabei – NEUgier genügt!
Das bietet das Buch!
Wann sind wir am kreativsten, wie gelingen im Arbeitsalltag Kreativsessions und warum kommt es in klassischen Brainstormingrunden selten zum gewünschten Erfolg?
Kreativität und die Antworten auf diese Fragen haben mich schon immer fasziniert – ob in meinen Marketingtätigkeiten in Werbeagenturen und Unternehmen oder auch als Mentalcoach und Kreativitätstrainerin. In meinem neuen Buch „Kreativitätsboost für Ihr Marketing“ habe ich meine Erkenntnisse aus jahrelangen Marketing-Erfahrungen mit Kreativ-Insights aus den Bereichen Mentaltraining und Coaching verbunden. Zusätzlich liefern die drei Kreativ-Experten Andreas K. Giermaier, Markus Müller und Walter Friedrich wertvolle Einblicke in ihre kreativen Erfolgsrezepte. Denn auch bei der Kreation dieses Buchs liegt die kreative Kraft im Team.
Für wen ist dieses Buch?
Das umfassende Kreativitätsbuch liefert insbesonderen Kreativen, Marketingteams, Marketingsverantwortlichen und Teams als auch Selbstständigen und Unternehmern vielseitige Impulse, um neue Wege der Ideenfindung zu gehen.
Inhalte im Überblick
- Grundlagen der Kreativität wie Mythen, Modelle, die wichtigsten Denkweisen und Zusammenhänge
- Kreativität und künstliche Intelligenz
- Kreativitätskiller und Erfolgsfaktoren der Kreativität im Arbeitsalltag
- Kreative Rahmenbedingungen im Büroalltag aus Sicht der Unternehmen und jedes Einzelnen
- Kreativitätsboost: Selbstcoaching und Mentaltechniken
- Die besten Kreativitäts- und Bewertungstechniken für den Marketingalltag
- Virtuelle Kreativsessions und Tools
- Das Design-Thinking-ABC und Kreativitätsprozesse
- Workshops online und analog kreativ gestalten und moderieren.
Schauen Sie einmal ins Inhaltsverzeichnis, um einen weiteren Eindruck von den vielfältigen Themen und Techniken des Buches zu erhalten!
Praxisorientiertes Buch
Um das Wissen zu verfestigen und in den Alltag einfließen zu lassen, finden Sie zahlreiche Marketingbeispiele und Tipps für die Praxis. Mit den Übungsmöglichkeiten und Online-Arbeitshilfen bildet das Werk eine Art Kreativitätstraining. Miss Creativity und einige Illustrationen von der begnadeten Illustratorin Katharina Netolitzky begleiten Sie zudem durch das Buch, um die Inhalte noch leichter verständlich zu machen und um sich das Wichtigste einzuprägen.
Illustration (c) Katharina Netolitzky
Experteninterviews mit genialen Kreativimpulsen
Geniale Einsichten und kreative Erfolgsgeheimnisse liefern Ihnen auf ihren jeweiligen Gebieten die Kreativ-Experten Andreas K. Giermaier, Markus Müller und Walter Friedrich.
- Über das Unbewusste und die Kreativität erfahren Sie mehr im Experteninterview mit Andreas K. Giermaier, der sich wissenschaftlich mit gehirngerechten Strategien für Erfolg und Kreativität beim Lernen, im Business und in der Psychologie befasst. Mit seinem zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten großen Online-Coaching-Magazin Blog »LernenDerZukunft« erreicht er Zehntausende Leserinnen und Leser und ist dadurch ein Guide durch den Dschungel des Wissens geworden.
- Markus Müller, Inhaber und Gründer von SOUL WORXX und dem Innovationsraum Denkdach ist als Berater, Coach, Trainer und Autor spezialisiert auf Innovationsmanagement, strategische Unternehmungsentwicklung und Change- Management. Markus gibt wertvolle Impulse, wie Innovationsräume Unternehmen unterstützen.
- Walter Friedrich – ein begnadeter Komponist und zugleich Gründer des Walter Friedrich Instituts für Training, Coaching & Consulting gibt Einblicke in „kreativitätsfördernde Musik“. Für die »Coach Dein Glück«-Box, hat Walter Friedrich wundervolle Musikstücke komponiert, die wahre Kreativitätsbooster sind.
Sie sind NEUgierig und wollen mehr erfahren?
Bestellen Sie jetzt Ihr Exemplar! Eine Leseprobe zum Thema „Kreative Stärke beginnt im Kopf“ finden Sie auf kreativitaetsboost-fuer-ihr-marketing.de.
Tipp: Erleben und entdecken Sie Ihre Kreativität mit dem passenden Seminar „Kreativitätsboost für Ihr Marketing“ zum Buch.